Nach dem gesellschaftskritischen Roman von Michel Houellebecq verfilmte Geschichte zweier ungleicher Brüder und ihrer Unfähigkeit zu menschlichen Bindungen. Trotz der im Vergleich zum Roman deutlich abgemilderten Gesellschaftskritik stieß der Film bei seiner Uraufführung bei der Berlinale 2006 auf ein geteiltes Echo.
Handlung
Michael (Christian Ulmen) und Bruno (Moritz Bleibtreu) sind Halbbrüder, die verschiedener kaum sein könnten. Der introvertierte Michael, durch und durch Wissenschaftler, richtet seine Forschungen in der Biotechnologie auf die kontrollierte Reproduktion und Manipulation von menschlichem Erbgut aus. Privat lebt er als Einzelgänger und ist an Sexualität lediglich in wissenschaftlicher Hinsicht interessiert.
Bruno hingegen ist extrem triebgesteuert. Er arbeitet als Deutschlehrer, verdingt sich in seiner Freizeit mit dem Schreiben rassistischer Texte, bringt sein einjähriges Kind mit Schlaftabletten zur Ruhe und geilt sich an seinen jugendlichen Schülerinnen auf. Nachdem er eine seiner Schülerinnen (Jennifer Ulrich) sexuell belästigt hat, begibt er sich freiwillig in psychiatrische Behandlung bei Frau Dr. Schäfer (Corinna Harfouch).
Erst als Erwachsene begegnen sich die beiden Brüder, deren Kindheit durch ihre vergnügungssüchtige Hippie-Mutter Jane (Nina Hoss) geprägt wurde. Ohne jegliches Verantwortungsbewusstsein hatte sie damals ihre beiden Söhne bei den jeweiligen Großeltern aufwachsen lassen, um ihr Leben weiterhin der freien Liebe widmen zu können. Geprägt durch diese Kindheit und das gespaltene Verhältnis zu ihrer Mutter, haben beide Söhne extreme Schwierigkeiten, eine normale Beziehung zu führen.
Schließlich aber begegnen beide der Liebe ihres Lebens: Auf der Suche nach der Nähe, die ihm auch seine zerbrochene Ehe nicht bieten konnte, fährt Bruno nach dem Klinikaufenthalt in ein Esoterik-Camp und lernt dort die nicht minder vom Leben enttäuschte und sexuell experimentierfreudige Christiane (Martina Gedeck) kennen. Beide leben von nun an zusammen ihre sexuellen Phantasien und Bedürfnisse aus und finden im anderen zum ersten Mal die Nähe, die sie gesucht haben. Jedoch ist das Glück nur von kurzer Dauer. Nachdem Christiane an einer Steißbein-Nekrose erkrankt, muss sie im Rollstuhl sitzen. Bruno steht vor der schwierigen Entscheidung, ob er weitermachen möchte wie bisher oder sich für die Zweisamkeit mit Christiane mit allen Konsequenzen entscheidet. Noch bevor er eine Entscheidung treffen kann, nimmt sich die enttäuschte Christiane das Leben.
Als Michael wegen einer Umbettung des Grabes seiner Großmutter an den Ort seiner Kindheit reisen muss, begegnet er dort seiner Jugendfreundin Annabelle (Franka Potente), die einst vergeblich darauf gewartet hatte, dass Michael ihre Liebe erwidern würde. Diesmal gelingt es Annabelle allerdings, Michael zu verführen. Sie wird schwanger. Aber auch dieses Glück ist von kurzer Dauer, denn Annabelle erkrankt an Gebärmutterkrebs und muss das Kind abtreiben.
Weiterführende Informationen
- Die Grundlage zum Drehbuch: Michel Houellebecqs Bestseller Les Particules Élémentaires
- Die Umsetzung durch Oskar Roehler: eine abgemilderte Gesellschaftskritik
Weitere Informationen im Internet
- Der Sieg der Materie über den Geist, Romanbesprechung von Mechtild Gilzmer auf Freitag.de
Quellen
- Elementarteilchen in der Wikipedia (dt.)
- Elementarteilchen, Romankritik von Dieter Wunderlich
- Film-Rezension von Thomas Straßer auf Moviemaze.de