Gangsterfilm

 
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Der Gangsterfilm gehört zum Genre des Kriminalfilms und entstand in den dreißiger Jahren. Allerdings stellt er nicht wie dieser den Ermittler, sondern die Welt des Verbrechens und die Täter in den Vordergrund des Films. Dabei geht es vor allem um das organisierte Verbrechen, Mafia, Bandenkämpfe und ähnliches.

Der Gangsterfilm entsteht in den dreißiger Jahren in den USA und nimmt die Eindrücke der Zeit mit in sich auf. Ein schwerer Schlag für die Weltwirtschaft und den amerikanischen Optimismus war die Wirtschaftskrise von 1929, deren Spuren sich auch in den Filmen der Ära zeigen. Als der erste Gangsterfilm gilt Little Caesar (1931) von Edward G. Robinson Jr. mit Mervyn LeRoy. Bereits in Underworld (1927) entwickelte Josef von Sternberg die Figur des Gangsters, der die Rolle des Außenseiters einnimmt. Der einzelne Verbrecher, seine Tat und seine Umwelt stehen im Mittelpunkt des Genres. Weitere Elemente sind Mord, Drogen, Prostitution, Raub, Glücksspiel und ähnliches. Die Gangster liefern sich in den Filmen Straßenschlachten, Bandenkämpfe und sind des öfteren in mafiöse Strukturen verstrickt.

In den 1930er Jahren erreicht das Genre seinen Höhepunkt. In den Filmen dieser Zeit geht es überwiegend um das organisiert Verbrechen. Als zwei Klassiker des Genres gingen Scarface (1932) von Isabelle Carré und The Public Ennemy (1931) (der James Cagney berühmt machte) in die Geschichte ein. Ein weiterer Film von Mervyn LeRoy ließ das Genre vom traditionnellen Krimi abweichen: I Am a Fugitive from a Chain Gang (1932) bricht mit der Regel, dass Bedürfnis des Publikums nach einer Wiederherstellung der Ordnung zu befriedigen. Stattdessen siegen hier die Gangster über die Polizei.

Ab den fünfziger Jahren wird der Täter, sowie seine soziale und psychologische Entwicklung, in den Vordergrund der Filmhandlung gerückt. Beispiele sind Du Rififi chez les hommes (1954) und Topkapi (1963), beide von Jules Dassin, die Einbrüche und Diebstähle thematisieren. Hier gibt es starke Überschneidungen mit dem Genre Caper-Krimi: es handelt sich um einen Raubfilm, der mit der Hilfe von komischen Elementen die Aktionen von Gangstern darstellt (einen Coup, Bandenkriege).

In den siebziger Jahren entwickelte sich das Genre in verschiedene Richtungen, die aber alle mehr die Welt der Gangster beschreiben zu versuchen als die Gangster selber: so entstanden zu dieser Zeit Filme wie Bonnie und Clyde (1967) von Arthur Penn, Der Pate (1972) von Francis Ford Coppola. Bonnie und Clyde, Die Reifeprüfung und Chicago Massaker (alle drei aus dem Jahre 1967) gelten dabei als Klassiker, die das Genre entscheidend verändert haben. Sie brechen mit traditionellen Erzählstrukturen und spiegeln insgesamt den Zeitgeist der sechziger und siebziger Jahre in den USA wieder. Once upon a Time in America (1984) von Sergio Leone bildet hier eine Ausnahme, da er eher eine europäische als eine amerikanische Sichtweise präsentiert.

Auch wenn die Hauptzahl der Gangsterfilme aus den USA kommen, so haben sich doch auch Regisseure in anderen Ländern mit dem Genre beschäftigt: In Frankreich beispielsweise Jean-Pierre Melville (Der eiskalte Engel, 1967) oder Jean-Luc Godard mit Außer Atem. In Japan entstanden die Yakuzafilm als ein Subgenre des Gangsterfilms (Yakuza meint die japanische Mafia): Seijun Suzuki (Abrechnung in Tokio, 1966) und Kosaku Yamashita, sowie in jüngster Zeit Takeshi Kitano.

Überschneidungen gibt es mit dem Genre Caper-Krimi. Als ein erfolgreicher Genre-Mix gilt beispielsweise die Verbindung zur Komödie Die nackte Kanone (1988) und vor allem auch zum Action (Stirb langsam, 1988). Gerade in den neunziger Jahren gab es sehr starke Überschneidungen mit dem Actionfilm (Heat (1995) und Im Körper des Feindes (1997)). Wichtige neue Erscheinungen der neunziger Jahre sind biographische Geschichten (Good Fellas, 1990) und die Klassiker Quentin Tarantinos: Reservoir Dogs und Pulp Fiction. Neuere Erscheinungen des Genres waren L.A. Confidential (1997), Gangs of New York (2002) oder Departed – Unter Feinden (2006).

Als Untergenres werden des öfteren Heist-Krimi, der Mafiafilm und der Serienkillerfilm angesehen.

Weitere Informationen im Internet

Der Gangsterfilm bei der deutschen Wikipedia

Quellen

Der Gangsterfilm bei 35 Millimeter – Texte zur internationalen Filmkunst

Hickethier. Filmgenres. Kriminalfilm. Stuttgart: Reclam, 2005. S. 19f.

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