Fast dokumentarisch und in distanzierten Bilder betrachtet der iranische Regisseur Rafi Pitts den tristen und harten Arbeitsalltag seiner Landsleute. Ein Abgesang auf die brutale Arbeitswelt in einem Land, das seinen Bürgern ein Niemandsland ist.
Handlung
Ein kleines Dorf in der Nähe von Teheran. Mokhtar (Hashem Abdi) hat gerade seine Stelle verloren und beschließt, sich im Ausland eine neue Arbeit zu suchen. Seine junge Frau Khatoun, (Mitra Hajjar) seine Tochter und die Großmutter lässt er mit dem Versprechen zurück, sich bei ihnen zu melden.
Ein dreiviertel Jahr ist vergangen, ohne dass seine Familie etwas von ihm gehört hat. Zwei Scheinwerfer durchbrechen die tiefschwarze Nacht. Ein junger Mann steigt aus einem altersmüden Lastwagen aus und erkundigt sich in einer runtergekommen Raststätte nach einem Schlafplatz. Marhab (Ali Nicksaulat) ist ein arbeitsloser Mechaniker aus dem Norden des Landes. Er freundet sich schnell mit einem jungen Mann an, und erhält Dank dessen Hilfe eine Anstellung in der örtlichen Autowerkstatt.
Doch Marhab ist schnell genervt von der tristen Arbeit, der schlechten Bezahlung und den ewig gleichen Abläufen. Er vertreibt sich lieber die Zeit mit langen Steifgängen an den örtlichen Eisenbahngleisen. Hier trifft er auf die junge Khatoun, deren Mann mittlerweile für tot erklärt wurde. Nach heftigem Werben gibt die junge Mutter ihre anfänglichen Bedenken auf und heiratet den attraktiven Draufgänger.
Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer. So enthusiastisch und bemüht Marhab auch ist, er kann sich seinem strengen Chef nicht unterordnen, ist unzuverlässig und verliert kurz darauf auch seine Anstellung. Als Marhab kurzerhand seine Sachen packt, um eine besser bezahlte Arbeit im Ausland zu finden, scheint sich für Khatoun das Unglück zu wiederholen.
Das Ende der Geschichte im Spoiler
Wissenswertes
- It´s Winter – Zemestan ist der vierte Film des iranischen Regisseurs Rafi Pitts
- Der Film wurde am 14.02.2006 auf der Berlinale uraufgeführt.
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen im Internet
- Rezension von Dietmar Kammerer in der TAZ