Dr. Norman Boyle und Gattin Lucy ziehen mit ihrem Sohn Bob in ein altes Haus in New England. Hier hatte der sonst so lebenslustige Vorbesitzer Prof. Petersen aus ungeklärten Gründen seine junge Freundin ermordet, bevor er selbst Suizid beging. Im Haus gehen merkwürdige Dinge vor sich. Insbesondere der Keller des Hauses scheint ein dunkles Geheimnis zu bergen. Horrorfilm von Regisseur Lucio Fulci.
Handlung
Lucy Boyle (Catriona MacColl), ihr Mann Dr. Norman Boyle (Paolo Malco) und der kleine Sohn Bob (Giovanni Frezza) ziehen in ein altes Haus in New England. Norman war einst Schüler des so lebensfrohen Vorbesitzers Prof. Petersen, bevor dieser seine junge Freundin (Daniela Doria) brutal ermordete und anschließend Suizid beging. Während Lucy die Koffer packt, hat ihr Sohn Bob merkwürdige Visionen: In einem an der Wohnzimmerwand hängenden Bild, das ein sehr altes Haus zeigt, sieht Bob ein kleines Mädchen (Silvia Collatina) hinter dem Fenster des Hauses stehen. Das Mädchen flüstert ihm zu, nicht wegzuziehen.
Als Bob seiner Mutter von dem kleinen Mädchen erzählt, tut Lucy dies als Fantasterei eines kleinen Jungen ab.
Am nächsten Tag in Boston: Die Boyles unterschreiben den Mietvertrag für das Haus des Professors. Während Bob im Wagen wartet, sieht er auf der anderen Straßenseite reneut das Mädchen, das er zuvor schon in dem Wohnzimmerbild entdeckt haben will. Er spricht sogar mit dem Mädchen. Das Mädchen stellt sich als Mae vor. Wieder warnt sie ihn eindrücklich, nicht in das neue Haus zu ziehen. Die Boyles unterschreiben schließlich den Mietvertrag. Die Maklerin Laura Gittleson (Dagmar Lassander) verspricht den Boyles, ein Kindermädchen für Bob zu organisieren.
Die Boyles beziehen das Haus von Prof. Peterson. Dort angekommen stellen sie fest, dass das Haus in einem renovierungsbedürftigen Zustand ist. Die Tür zum Keller ist abgeschlossen und mit einem Brett vernagelt. Lucy fühlt sich von Anfang an nicht wohl in diesem alten Haus. Zum Glück stellt sich bald Ann (Ania Pieroni) vor; sie ist die von der Maklerin bestellte Babysitterin und kümmert sich von nun an um Bob während die Boyles aus dem Haus sind.
Eines Nachts hört Norman seltsame Geräusche. Die Geräusche hören sich wie das Weinen eines kleinen Kindes an. Er geht in das Zimmer von Bob; doch dieser schläft ruhig. Gemeinsam mit Lucy bricht er die Tür zum Keller auf, da sie vermuten, dass die Geräusche aus dem Keller kommen. Plötzlich wird Norman von einer Fledermaus attackiert. Die Fledermaus verbeisst sich in Normans Hand. Norman schafft es mit Hilfe eines Küchenmessers, sich der Fledermaus zu entledigen.
Die Situation im Haus wird immer merkwürdiger. Lucy findet beim Putzen einen im Boden eingelassenen Grabstein. Der Grabstein trägt den Namen „Jacob Tess Freudstein“. Norman versucht Lucy zu beruhigen: Aufgrund des harten Bodens im Winter sei es in dieser Gegend üblich, Grabsteine innerhalb des Hauses zu verlegen. Doch Lucy bleibt skeptisch. Auch Bob erzählt immer wieder von diesem mysteriösen kleinen Mädchen Mae, die außer ihm aber niemand sehen kann.
Die Boyles beschließen auszuziehen und suchen erneut die Maklerin auf. Doch ein neues Haus zu finden wird einige Tage Zeit in Anspruch nehmen. Tage später sucht die Maklerin das Haus der Boyles auf um ihnen ein neues Angebot zu machen. Die Boyles sind nicht da, jedoch ist die Haustür offen. Frau Gittleson betritt das Haus und tritt aus Versehen auf den Grabstein. Sie bricht ein und ihr Fuß bleibt in dem Grabstein stecken. Plötzlich taucht eine unbekannte Person auf und ermordet Frau Gittleson.
In der Zwischenzeit hat Norman in der örtlichen Bibliothek Nachforschungen über die Arbeiten von Prof. Petersen angestellt. Offenbar forschte dieser zu Freudstein, einem Chirurgen, der Experimente an Menschen vorgenommen hat.
Wissenswertes
- Der Film wurde am 26.11.1982 in Deutschland unter dem Titel „Das Haus an der Friedhofsmauer“ uraufgeführt. Der italienische Originaltitel „Quella villa accanto al cimitero“ sowie die Übersetzungen ins Englische („ The House by the Cemetery“ bzw. „Zombie Hell House“) und ins Spanische („La casa cercana al cementerio“ bzw. „ Aquella casa al lado del cementerio“) erwähnen allerdings nur den Friedhof und keine Friedhofsmauer, die auch im Film nicht zu sehen ist.
- Die New Yorker Szenen sind vor Ort in New York gedreht worden, andere Szenen in Boston und Massachusetts, während das Innere des Hauses in Filmstudios in Rom gedreht wurde.
- Der Film im „Haunted House“ Stil enthält jedoch einige explizite Splatterszenen, die von Walter Rizzatis Musik atmosphärisch untermalt werden.
- Die Indizierung des Films in Deutschland wurde 2014 aufgehoben. Die FSK hat dem Film die Kennzeichnung „Keine Jugendfreigabe“ verliehen.1
- Der Film ist vom Label LFG in der Reihe „Classic HD Collection“ als uncut Blu-Ray und DVD veröffentlicht worden und ist im Handel erhältlich.
Fehler im Film
- Die Handlung des Films ist nicht schlüssig: So sucht Norman Boyle eines Tages einen Friedhof auf, um das Grab von Dr. Freudstein zu finden, obwohl seine Frau Lucy doch bereits zuvor die im Boden eingelassene Grabplatte im Haus vorgefunden hat. Es war doch ausgerechnet Norman, der ihr erklärte, dass diese Art der Bestattung in der Gegend üblich sei, da der Boden in dieser Region im Winter zu hart sei, um dort zu graben (obwohl das Haus jedoch direkt neben einem Friedhof steht). Auch erscheint der Umzug in das von seinem ehemaligen Professor Petersen einst bewohnte Haus schon von Anfang an ein geplantes Unterfangen zu sein. Umso rätselhafter ist es warum die Boyles zu einer Maklerin fahren um dort dann völlig überrascht zu erfahren, dass es sich eben um das besagte Haus handelt. Denn wie eine der Anfangsszenen zeigt, hatte Norman von Beginn an bereits den Auftrag eines Professor Muller, die Arbeiten und den Suizid von Professor Petersen zu untersuchen. Sie unterhalten sich sogar ausführlich über Petersens lebensfrohen Charakter.
- Ebenso ist es nicht plausibel erklärbar, warum Lucy, als sie Kindermädchen Ann sieht wie sie nach dem Mord an der Maklerin eine riesige Lache Blut vom Boden wegwischt, dies in keinster Weise beunruhigt oder zu einer Nachfrage anregt.
- Die hier erwähnten Fehler sind nur eine kleine Auswahl der Fehler, die im Film vorkommen und die nicht gerade untypisch für Fulci Filme sind. Trotz dieser Fehler ist der Film einer der finanziell erfolgreichsten von Lucio Fulci, der das Werk als eine Hommage an den Autoren H.P. Lovecraft verstand obwohl die Geschichte nicht auf einem Werk von Lovecraft basiert.
- Das altehrwürdige Lexikon des internationalen Films bezeichnet den Film als
[...] Minderwertigen Horrorfilm mit blutigen Schockeffekten.“2
(Quelle: Lexikon des internationalen Films)
Weiterführende Informationen
- Rezension von Gerald Kuklinski auf Italo Cinema. Interessant ist insbesondere die Betrachtung von elementaren logischen Fehlern in der Story.
- Analyse von Gregor Torinus auf artechock.
- Filmkritik von Falk Straub auf kino-zeit.de.
- Review vom 01.01.2003 von „Doc Acula“ auf badmovies.de mit Focus auf die Vielzahl von Logikfehlern.
Einzelnachweise
1 Siehe Freigabebescheinigung der FSK vom 07.05.2015, Prüfnummer 53 524, abgerufen am 10.07.2021
2 Das Haus an der Friedhofsmauer, In: Lexikon des Internationalen Films, abgerufen am 25.07.2022
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