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Der blaue Engel

 
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(16 Stimmen)
6.81
Status:
Veröffentlicht am 1930-04-01
Laufzeit:
108 Minuten
Sprachen (im Original):
Deutsch, Englisch
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Deutsch

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    Der blaue Engel
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    Professor Unrat
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    The Blue Angel (USA)
Film angelegt von:
Anonymous F5FEpAprOse LmPOAZtu4uQ
Film zuletzt bearbeitet von:
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Short URL: omdb.org/m228

Josef von Starnbergs Film Der blaue Engel ist eine Adaption des 1905 erschienen Romans "Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen" von Heinrich Mann. Ein biederer Lehrer lernt in einem Variété eine verführerische Sängerin kennen.

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Handlung

Professor Unrat

Professor Immanuel Rath (Emil Jannings) hat einen geordneten Tagesablauf und lebt in seiner bis ins kleinste Detail geordneten Welt. Als Gymnasialprofessor führt er ein strenges Regiment. Das bringt ihm in seiner Klasse männlicher Schüler, den Spitznamen Unrat ein. Als er vom Klassenprimus, erfährt, dass sich einige seiner Schüler abends im Hafen-Viertel in einer Spelunke Namens „Der blaue Engel” herumtreiben, zögert Rath keine Sekunde diesem Treiben schnellstmöglich ein Ende zu setzen. In der Kneipe trifft er auf eine Welt, in der leicht bekleidete Damen frivole Lieder zum Besten geben und mehr zeigen, als die öffentliche Moral erlaubt.

Die pubertären Schüler auf Abwegen können dem Professor gerade noch entkommen. Rath hingegen schliddert geradewegs in eine Gesellschaft, die alle seine Werte auf den Kopf stellt. Im “Blauen Engel” lernt er die Tänzerin und Sängerin Lola-Lola (Marlene Dietrich), den Direktor und Zauberer Kiepert (Kurt Gerron), dessen Frau Guste (Rosa Valetti) und den stummen Clown (Reinhold Bernt) kennen.

Faszination und Leidenschaft

Dem ersten eher zurückhaltenden Besuch in der Kneipe folgt ein von Neugier genährter weiterer Abend. Rath ist angetan vom Milieu – vor allem aber von Lola-Lola. Nachdem sie ihm viel Bein gezeigt und „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ gesungen hat, ist Rath fasziniert und verwirrt zugleich und folgt Lola in die Garderobe. Als sich ein Kapitän (Wilhelm Diegelmann) Lola auf eindeutige Weise nähert, zögert der sonst eher gefasste Akademiker keine Sekunde, schmeißt den Freier hinaus und beschimpft ihn als Mädchenhändler. Wenig später wacht er morgens in ihrem Bett auf.

Zurück in der Schule spürt er die Folgen seiner unkontrollierten Leidenschaft. Die Schüler machen sich an der Tafel über ihn lustig und stellen ihn bloß. Als sich der Professor zu Lola bekennt, wird er entlassen. Bereits kurze Zeit später ist Rath entschlossen, Lola zu ehelichen.

Arbeitslos geworden nimmt er nun an der Tournee der Tingeltangel-Truppe teil und tritt, als seine Ersparnisse aufgebraucht sind, selbst als Clown auf. Doch das Leben als Mann an der Seite einer Tänzerin birgt für Rath eine Menge Qualen. Lola-Lola flirtet mit dem Artisten Mazepa. Als der Chef der Truppe schließlich eine Vorstellung in Raths Heimatstadt arrangiert, weil er sich ein gutes Geschäft mit dem zum Hanswurst degradierten Professor verspricht, kommt es zum unvermeidbaren Eklat. Als der Direktor verlangt, Rath solle als sein Gehilfe auf der Bühne auftreten, stürzt dieser gedemütigt und wie von Sinnen vor der grölenden Menge von der Bühne. Auf der Suche nach Lola findet er sie in den Armen ihres neuen Geliebten, Mazepa. Rasend vor Wut will er ihn töten, wird aber überwältigt und fortgejagt. Allein irrt er durch die Straßen und steht plötzlich vor seiner Schule. In seinem ehemaligen Klassenzimmer bricht Professor Unrat tot zusammen.

Wissenswertes

  • Potsdam Babelsberg war das Hollywood Europas. Josef von Sternberg kehrte 1930 aus dem echten Hollywood nach Deutschland zurück und übernahm auf Bitten von Emil Jannings und Produzent Erich Pommer die Regie der Verfilmung der Novelle von Heinrich Mann. Für Marlene Dietrich war diese beeindruckende Charakterstudie der Durchbruch. Mit der Paraderolle der Lola stahl die Diva, die erst mit dem Erfolg des Klassikers eine werden sollte, allen die Schau. Josef von Sternbergs Verfilmung der Tragödie ist ohne Zweifel kongenial, wenn auch nicht ganz exakt nach der Novelle von Mann.
  • Der Amerikaner Josef von Sternberg, dessen einziger in Deutschland gedrehter Film Der Blaue Engel ist, stellte seinen Film in die Tradition des Expressionismus und des Kammerspielfilms der frühen 1920er Jahre. Kontrastreiche Bilder, windschief erscheinende Kulissen und die Identifikation des Filmes mit seinem triebregierten Protagonisten zeigt die Nähe zu Murnaus Der letzte Mann (1924). Emil Janningss Spiel steht zudem ebenfalls noch ganz im Geiste des Stummfilms. Marlene Dietrichs zwangloses, natürliches Spiel, entspricht hingegen den Erfordernissen des Tonfilms weit besser.

Weiterführendes

Quellen und Literatur

  • Der blaue Engel. Die Drehbuchentwürfe (nach dem Roman Professor Unrat von Heinrich Mann), hrsg. von Luise Dirscherl und Gunther Nickel. Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2000. ISBN 3861102439
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