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Charles Bronson

Akteur

Bronson begann als Nebendarsteller in Horrorfilmen, wurde als Mundharmonika-Spieler in Sergio Leones “Spiel mir das Lied vom Tod” zum Star und blieb dann neben europäischen Thrillern den B- und C-Pictures treu – zumeist in gewaltverherrlichenden Filmen à la “Ein Mann sieht rot”. Bis 1999 – kurz vor seiner Alzheimererkrankung – spielte er greise Actionhelden, die in Selbstjustiz ins Feld ziehen.

Leben und Werk

Charles Bronson, auf der Leinwand Inbegriff des harten Mannes, wurde am 3. Mai 1953 als Charles Dennis Buchinski in Pensylvania, USA geboren. Tatsächlich war Bronsons Härte kein künstliches Image, produziert von Marketingexperten der Traumfabrik. Der Sohn litauischer Einwanderer arbeitete schon als Kind in einer Kohlemine, um zum Lebensunterhalt der armen, siebzehnköpfigen Familie beizutragen. Während des zweiten Weltkrieges diente Bronson in der US-Armee als Besatzungsmitglied eines B-29 Bombers. Er wurde verwundet und mit dem Purple Heart ausgezeichnet. Nach dem Ende des Krieg studierte Charles Bronson Schauspiel am renomierten Pasadena Playhouse in Kalifornien. Einer seiner Lehrer war von ihm so beeindruckt, dass er ihn Regisseur Henry Hathaway für seinen Film You're in the Army now (1951) vorschlug.

Die Buchinsky Jahre

Die 1950er Jahre über spielte Charles Bronson – abgesehen von der Titelrolle in Roger Cormans Revolver-Kelly (1958) – unter seinem Geburtsnamen vor allem kleinere Rollen. Als Highlight wäre hier der Vera Cruz (1954), seine erste Zusammenarbeit mit Regisseur Robert Aldrich zu nennen. In diesem zynischen Western war er Teil einer beachtlichen Besetzung: Gary Cooper, Burt Lancaster und Ernest Borgenine. Es sollte nicht das letzte Mal sein, dass Charles Bronson neben großer Hollywoodprominenz spielen würde.

Die Guys on the Mission-Filme

Mit Steve McQueen und James Coburn spielte er in gleich zwei wunderbar besetzten Klassikern unter der Regie von John Sturges: So war er 1960 in dem Remake von Akira Kurosawa einer der glorreichen sieben Revolverhelden, die hilflosen, mexikanischen Bauern gegen räuberische Banditos schützten. Der Film war ein lupenreiner, internationaler Hit und der Karriere seiner aufstrebenden Besetzung sehr förderlich. 1963 folgte die Rolle des Danny 'Tunnel König' Velinski in Gesprengte Ketten, der Mutter aller Gefängnisausbruchsfilme. Das dreistündige Epos verhalf vor allem Steve McQueen zum Durchbruch, bot aber mit James Garner, Richard Attenborough und Donald Pleasance eine beeindruckende Riege von Ko-Stars, neben denen sich Charles Bronson mühelos behauptete. Die Dreharbeiten dürften für Bronson besonders unangenehm gewesen sein, da seine Rollen viele Szenen in der engen Kulisse des Ausbruchstunnels verlangte. Seit Charles Bronson in seiner Jugend bei einem Unfall in der Kohlemine nur knapp mit dem Leben davongekommen war, hatte der Schauspieler eine Phobie vor engen Räumen. Er konnte nur einige Minuten am Stück in der Kulisse bleiben. 1967 spielte Charles Bronson neben Lee Marvin, dem anderen harten Mann Hollywoods in dem ultimativen Guys on the Mission-Film Das dreckige Dutzend (1967). Seine vielleicht legendärste Rolle folgte auf dem Fuß: Mundharmonika in Sergio Leones unsterblichen Spiel mir das Lied vom Tod (1968). Es war das erste Mal, dass er einen gnadenlosen Rächer spielte. Es war die Rolle, die Charles Bronsons restliche Karriere prägen sollte.

Der Rächer

Charles Bronson spielte Rächerfiguren in Chatos Land (1972), Das Gesetz bin ich (1974), Yukon (1981) und allen fünf Teilen von Ein Mann sieht rot. Dabei reichten die Motive für Bronsons Rachefeldzüge von einer vergewaltigten (Chatos Land) bzw. ermordeten Ehefrau (Ein Mann sieht rot), über einen ermordeten Hund (Yukon) bis zu einer zerschossenen Melonenfarm (Das Gesetz bin ich). Charles Bronson kannte kein Erbarmen. Es ist nur konsequent, dass Quentin Tarintino seinen Kil Bill-Zweiteiler Charles Bronson widmete.

Dabei war der Schauspieler persönlich als sehr ruhiger Familienmensch bekannt. Er war dreimal verheiratet, u.a. mit Schauspielkollegin Jill Ireland. Charles Bronson, der an Alzheimer litt, starb 2003 an einer Lungenentzündung.

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