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Böseckendorf - Die Nacht in der ein Dorf verschwand

 
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Status:
Veröffentlicht am 2009-09-22
Laufzeit:
96 Minuten
Sprachen (im Original):
Deutsch
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    Böseckendorf – Die Nacht, in der ein Dorf verschwand
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Zwei Monate nach dem Bau der Mauer soll auch im Niemandsland der Grenze die Trennung forciert werden. Die kleine Gemeinde Böseckendorf in Thüringen liegt nah an der Grenze und wehrt sich gegen das DDR-Regime. Direkt nach dem 12.Jahrestag der Republik will die Bevölkerung umsiedeln. Aber in den Reihen der Flüchtlinge befindet sich ein Stasispitzel...

Handlung

Deutschland im Oktober 1961 – ein gespaltenes Land im Zentrum des Kalten Krieges. Im Westen die Wirtschaftswunder-BRD, im Osten der Arbeiter- und Bauernstaat DDR. Und mittendrin auf der Ostseite, im thüringischen Grenzgebiet, ein kleiner, auf drei Seiten von Stacheldraht und Niemandsland umrahmter Ort voller widerspenstiger Zeitgenossen: Böseckendorf.

Zwei Monate nach dem Bau der Mauer in Berlin soll nun auch hier die Befestigung der Staatsgrenze forciert werden, doch die Bewohner der kleinen Gemeinde können sich nur sehr schwer mit den damit einhergehenden Veränderungen anfreunden. Seit Generationen haben sie hier ihr Land bestellt, und so soll es auch bleiben.

Bürgermeister Manni Lantz (Thure Riefenstein), ein überzeugter Kommunist, versucht beharrlich, die Einwohner von den Vorzügen einer landwirtschaftlichen Genossenschaft, kurz „LPG“ genannt, zu überzeugen. Leider ohne Erfolg, zum Leidwesen der SED-Funktionäre Robert Grewe (Johannes Brandrup), Jutta Marx (Rebecca Immanuel) und Genosse Wöhler (Axel Wedekind) aus der Kreiszentrale in Erfurt.

Überhaupt tanzt dieses Dorf ständig aus der Reihe. Die FDJ-Hemden werden lieber den Vogelscheuchen auf den Feldern übergestülpt, anstatt sie selbst mit Stolz zu tragen. Und auch die fähnchenschwingende Teilnahme an den jährlichen Feierlichkeiten zum Republikgeburtstag am 7. Oktober in der Kreisstadt haben die meisten Dorfbewohner bislang boykottiert. All das soll sich nun ändern, rechtzeitig zum zwölften Jahrestag der Republik. Die ehrgeizige Genossin Marx verspricht, der Widerborstigkeit der Böseckendorfer Bauern ein Ende zu machen und bei dieser Gelegenheit auch gleich den ominösen „Schleuser“ aus dem Verkehr zu ziehen, der in der Region seit geraumer Zeit unerkannt DDR-Bürgern die Flucht in den Westen ermöglicht. Als Trumpf soll ihr dabei der Spitzel dienen, der den Staatsapparat mit brisanten Informationen aus Böseckendorf versorgt.

Als Manni zur SED-Kreisleitung nach Erfurt zitiert wird, gelingt ihm in einem unbeachteten Moment ein kurzer Blick in eine streng vertrauliche Akte. So erfährt er von der Aktion „Kornblume“, bei der renitente und nicht linientreue Bewohner einfach „umgesiedelt“ werden sollen. Dies soll bereits kurz nach den Feierlichkeiten zum Jahrestag passieren.

Manni ist fassungslos. Er kann eine solche Aktion mit seinen hehren sozialistischen Idealen nicht in Einklang bringen und vertraut sich seiner Frau, der Lehrerin Tonia (Anna Loos) an. Die jungen Eltern sehen keine andere Möglichkeit, als der Zwangsmaßnahme zuvorzukommen und mit ihrer kleinen Tochter Simone in den Westen zu gehen. Sie weihen die schockierten Dorfbewohner ein, von denen viele sich spontan der Gruppe der Fluchtwilligen anschließen. Gemeinsam planen sie ihre Aktion, wohl wissend, dass sich ein Spitzel in ihren Reihen befindet …

Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel mit den Genossen aus Erfurt. Manni und Tonia finden durch einen Trick heraus, wer der Verräter ist und spielen durch ihn bewusst falsche Informationen in die Kreisleitung. Doch wie soll ein ganzes Dorf unbemerkt von den Grenzposten durch die Absperrungen fliehen, zumal an der deutsch-deutschen Grenze inzwischen der Schießbefehl erlassen wurde? Mit Hilfe von Tonias gutem Freund Harald (Andreas Pietschmann), der auf der anderen Seite der Grenze lebt und regelmäßig Westwaren in die Zone bringt, könnte der waghalsige Plan gelingen. Doch Manni ist der schmucke Westler, der seiner Frau so offensichtlich an die Wäsche will, suspekt.

Während Genossin Marx trotz der Ablenkungsmanöver dem Schleuser immer näher auf die Fersen rückt und alles dafür tut, eine Flucht zu verhindern, muss jeder Böseckendorfer für sich entscheiden, ob er das Risiko wirklich auf sich nehmen will, denn es naht unweigerlich die Nacht der Entscheidung …

(Text: Sat1)

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