Nach Drei Farben: Blau ("Freiheit") und Drei Farben: Weiss ("Gleichheit") steht Drei Farben: Rot als letzter Teil der "Trikolore-Trilogie" von Krzysztof Kieślowski im Zeichen der "Brüderlichkeit". Meisterhaft erzählt der Regisseur die sonderbare, von Zufällen gelenkte Geschichte. Mit diesem Abschluss-Film inszenierte Kieślowski sein packendstes Werk.
Handlung
Valentine (Irène Jacob), eine 23-jährige Studentin in Genf, die als Fotomodel ihr Geld verdient, steckt gerade in einer Beziehungskrise. Auf dem Heimweg von einem Fototermin fährt sie den Schäferhund eines pensionierten Richters (Jean-Louis Trintignant) an. Als sie den Besitzer des verletzten Tieres ausfindig zu machen versucht, findet sie diesen in dem alten, zynischen Mann, Richter Joseph Kern, der sich scheinbar aus der Welt zurückgezogen hat. Seinen Kontakt zur Außenwelt wahrt er sich nur noch über das Abhören, Mitschneiden und Manipulieren der Telefonate seiner Nachbarn.
Als Valentine das bemerkt, ist sie zunächst entsetzt. Schon bald aber überwiegt die Faszination, die der selbst ernannte Schicksalslenker auf sie ausstrahlt. Es beginnt eine sonderbare Beziehung zwischen den ihnen, welche die Grenzen zwischen Zufall und Schicksal verschwimmen lässt.
In Valentines Nachbarschaft wohnt Auguste (Jean-Pierre Lorit), der gerade sein Jurastudium beendet hat und mitten im Examen steckt. Die Wege der beiden kreuzen sich fast täglich, dennoch haben sie einander nie gesehen. Erst auf einer Reise nach England bringt sie das Schicksal zusammen: Ein gewaltiges Unwetter über dem Kanal verursacht eine tödliche Katastrophe, bei dem Fährunglück gibt es nur sieben Überlebende…
In diesem Finale begegnet man den Protagonisten der Trilogie wieder. Unter den sieben Geretteten sind neben Valentine und Auguste (Drei Farben: Rot), Karol und Dominique (Drei Farben: Weiß) sowie Julie und Olivier (Drei Farben: Blau).
Weiterführende Informationen
- Erläuterungen zu Drei Farben Rot
- Hintergründe der Trilogie
- Mehr Filme aus Polen
Weitere Informationen im Internet
Quellen und Literatur
- Wach, Margarete: Krzysztof Kieślowski – Kino der moralischen Unruhe.Köln, 2000.
- Maurer, Monika: Krzysztof Kieślowski. Harpenden, 2000.
- Stok, Danusia: Kieślowski on Kieślowski. London, 1993.
- Insdorf, Annette: Double lives, second chances: the cinema of Krzysztof Kieślowski. New York, 1999.