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    Afrika
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Afrika ist mit einer Fläche von 30,3 Mio. km² (22 % der gesamten Landfläche der Erde) nach Asien der zweitgrößte Kontinent. Im Film ist er immer wieder grandiose Kulisse für Abenteuergeschichten und Melodramen und flexible Projektionsfläche für Träume, Hoffnungen und Ängste der Figuren als auch der Zuschauer.

Afrika im Film

Klischees im Afrika-Film

Afrika-Filme aus den 1930er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts bedienen regelmäßig zeitgenössischer rassistischer Klischees. In Tarzan, der Affenmensch von 1932 beispielsweise verteidigt Jane ihren Helden: “Aber er ist weiß!”. Daraufhin wird nicht er von den westlichen Glücksrittern massakriert, sondern ein paar hässliche Wilde, welche die Überlegenheit des weißen Mannes leichtsinnigerweise in Frage gestellt hatten.

Viele Filme, welche an Schauplätzen in Afrika spielen, wurden tatsächlich in Kulissen in Hollywood oder Europa gedreht, so. z.B. Casablanca von 1942 auf dem Studiogelände von Warner Bros. in Burbank, Kalifornien oder Quax in Afrika (im Auftrag von Joseph Goebbels als Fortsetzung von Quax, der Bruchpilot von 1941 gedreht, dann von den Alliierten verboten, erstmals 1953 in deutschen Kinos zu sehen) in den Studiohallen von Potsdam-Babelsberg. Publikumsliebling Heinz Rühmann verspottete bei den Dreharbeiten die schwarzen Statisten: “Die Brüder kenne ich doch, die habe ich schon mal im Berliner Zoo gesehen.”

Auch der vielleicht berühmteste Afrika-Film Jenseits von Afrika handelte sich den Vorwurf des Rassismus ein. “Der kenianische Schriftsteller Ngugi wa Thiong'o etwa hält Jenseits von Afrika für eines der gefährlichsten Bücher, die je über Afrika geschrieben wurden, 'weil es seinen Rassismus überzeugend als Liebe ausgibt'.”1 Meryl Streep spielt darin eine dänische Autorin, die 1914 nach Ostafrika ausgewandert war. Auf ihrer dortigen Kaffeeplantage tauchen immer wieder Massai-Krieger auf. In der Roman-Vorlage von Blixen aus dem Jahr 1937 heißt es: “Diese Gedrungenheit” der Kerle wirke “wie eine Kriegserklärung an die ganze Welt, außer an das Weib”. Besonders die “Halsmuskeln schwellen in einer auffallend drohenden Weise wie der Nacken einer wütenden Kobra, eines Leoparden oder eines kämpfenden Stieres” an. Derartige Tiervergleiche Blixens wurden später ebenfalls als rassistisch gewertet.

Auch der deutsche Fernsehfilm hat Afrika seit mehr als 40 Jahren als Schauplatz für sich entdeckt. Der Kontinent im Name ist Programm: Mein Traum von Afrika, Das Traumhotel – Afrika, Momella – Eine Farm in Afrika, Eine Liebe in Afrika, Afrika, mon amour, Mein Herz in Afrika, Afrika, wohin mein Herz mich trägt, Kein Himmel über Afrika, Der weiße Afrikaner – so lauten, wenig kreativ, die Titel der, zumeist fürs öffentlich-rechtliche Fernsehen produzierten Filme.

Auch die Plots dieser Fernsehfilme ähneln sich auffällig: “Weißer Mann/weiße Frau reist nach schwerem Schicksalsschlag zur Sinnsuche nach Afrika und findet in einem Buschkrankenhaus, einem Hotel oder auf einer Farm neues Glück (ebenfalls weiß). Früher oder später taucht ein abgelegter Liebhaber oder übellauniger Verwandter aus Deutschland auf, was das Happy End beträchtlich hinauszögert. Häufig ist einer der Beteiligten Pilot – wie Heinz Rühmann alias Quax oder Tania Blixens Denys -, so dass sich ohne allzu große dramaturgische Verrenkungen elegische Luftaufnahmen einbauen lassen. Eingeborene Löwen, Elefanten und Menschen (letztere gern in Stammestracht) dienen als Staffage.”2

Erwachendes politisches Bewusstsein

Neuere Hollywoodfilme, so Hotel Ruanda, Der ewige Gärtner, Der letzte König von Schottland, Blood Diamond oder auch die deutsch-britische Produktion Shooting Dogs, bemühen sich seit Beginn des 21. Jahrhunderts jedoch um ein authentischeres Afrikabild und um eine Vermittlung der bürgerkriegsähnlichen Verhältnisse sowie der Zusammenhänge zwischen Weltwirtschaft und Elend in Afrika.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen im Internet

Quellen

1 http://www.spiegel.de/spiegelspecialgeschichte/0,1518,484326,00.html

2 http://www.spiegel.de/spiegelspecialgeschichte/0,1518,484326,00.html

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